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Schwangerschaft & Diabetes: Blutzuckerschwankungen vermeiden mit rtCGM
Mutter und Kind wohlauf – das ist die schönste Nachricht, wenn ein Kind zur Welt kommt. Für alle werdenden Mütter gilt deshalb: In der Zeit der Schwangerschaft sind besondere Vorsicht und eine rundum gute Betreuung für Mutter wie Kind gleichermaßen wichtig. Was auf schwangere Frauen mit Typ-1-Diabetes erst recht zutrifft! Für einen guten Verlauf der Schwangerschaft und eine gesunde kindliche Entwicklung müssen sie penibel darauf achten, dass die Blutzuckerwerte möglichst optimal eingestellt sind. Und das ist eine echte Aufgabe! Denn es herrscht ein enger Zielbereich für die gesamte Zeit der Schwangerschaft, der laut evidenzbasierter Leitlinie "Diabetes und Schwangerschaft" der Deutschen Diabetes-Gesellschaft[1] zwischen 60-90 mg/dl präprandial, <140 mg/dl 1 Stunde postprandial und <120 mg/dl 2 Stunden postprandial liegt. Und natürlich sind Hypoglykämien möglichst ebenso zu vermeiden, wie Hyperglykämien, um Mutter und Kind zu schützen. Dabei machen es die Schwangerschaftshormone nicht immer leicht, das zu schaffen … Während die Insulinempfindlichkeit im ersten Trimenon sehr hoch ist, was Hypoglykämien begünstigt, nimmt sie ab dem zweiten Trimenon erheblich ab, wodurch das Risiko für Hyperglykämien und schlimmstenfalls für eine diabetische Ketoazidose steigt.
Bei den leisesten Warnzeichen für Ketoazidose sofort ärztliche Hilfe suchen!
"Eine diabetische Ketoazidose (DKA) ist eine Stoffwechselentgleisung aufgrund eines absoluten [...] Insulinmangels"[2], die zu einer Übersäuerung des Organismus führen und sehr gefährlich für Mutter und Kind werden kann, wenn nicht sofort eine Behandlung erfolgt. Eine engmaschige Überwachung der Zuckerwerte ist deshalb besonders wichtig für Frauen mit Typ-1-Diabetes in der Schwangerschaft! Klettern die Werte in die Höhe und bewegen sich konstant bei 250 mg/dl oder sogar noch höher, ist dringend die Bestimmung von Ketonkörpern in Urin oder Blut erforderlich, die eine Ketoazidose kennzeichnen. Es gibt aber noch weitere Hinweise, auf die Sie achten sollten.
Symptome der diabetischen Ketoazidose nach "S3-Leitlinie Therapie des Typ-1-Diabetes" der Deutschen Diabetes Gesellschaft (Auszug)[3]:
- Gastrointestinale Symptome (betreffen den Magen-Darm-Trakt ): Zum Beispiel Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen.
- Zeichen der Dehydration (Flüssigkeitsverlust): zum Beispiel trockene Mundhöhle, abhebbare Hautfalten oder Muskelkrämpfe.
- Respiratorische Symptome (betreffen die Atmung): stark vertiefte, normofrequente oder leicht beschleunigte Atmung, die als „Kussmaul-Atmung“ bezeichnet wird. Die Ausatemluft riecht nach Azeton, dem typischen, fruchtigen Geschmack bei der Ketoazidose.
- Bewusstseinsveränderungen: Während der Bewusstseinszustand bei einer leichten Ketoazidose nicht eingeschränkt ist, ist eine Ketoazidose mittleren Schweregrads mit Bewusstseinseinschränkungen (Schläfrigkeit) verbunden. schwere Ketoazidosen können mit einem Bewusstseinsverlust einhergehen.
Sofern Sie solche Symptome bei sich feststellen, bitte sofort ärztliche Hilfe suchen!
Gute Blutzuckereinstellung - guter Schutz für Mutter und Kind
Um von solchen Komplikationen nicht unvorbereitet überrascht zu werden, ist es für Frauen mit Typ-1-Diabetes sehr wichtig, eine Schwangerschaft möglichst gut zu planen und sich bereits im Vorfeld gemeinsam mit dem betreuenden Diabetesteam mit den Besonderheiten vertraut zu machen, die die einzelnen Schwangerschaftsphasen bereithalten. Um eine gute Blutzuckereinstellung während der Schwangerschaft zu erreichen, ist eine sensorbasierte kontinuierliche Gewebeglukosemessung zu empfehlen. Das Dexcom G6 rtCGM-System[4] bietet hier wertvolle Unterstützung, es ist offiziell für das Diabetesmanagement während der Schwangerschaft zugelassen und kann am Arm getragen werden. Neben der laufenden Überwachung der Zuckerwerte unterstützt das erweiterte Warnsystem des Dexcom G6 dabei, Über- und Unterzuckerungen frühzeitig zu erkennen, sodass schnelle Therapieanpassungen durchgeführt werden können. „Darüber hinaus erleichtern telemedizinische Möglichkeiten die Therapie der Patientin und ermöglichen eine besonders enge Zusammenarbeit und schnelle Reaktion bei sich ständig verändernden Stoffwechseleinstellungen“, so Prof. Dr. Michael Hummel, Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologie und Diabetologie aus Rosenheim. „Dies ist auch in der postpartalen Phase wichtig, da sich die Prioritäten der Mutter schlagartig verschieben und der Biorhythmus des Kindes sowie die Anforderungen des neuen Alltags nun im Vordergrund stehen. Hier hilft die moderne Technik dabei, den Diabetes trotzdem gut in den Griff zu bekommen. Weiterhin bietet die Follow-App[5], die Möglichkeit, dass auch der Partner oder die Familie mit auf die Mutter aufpassen, während sie sich um das Neugeborene kümmert.“
Quellen:
[1] https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/057-023l_S3_Diabetes_und_Schwangerschaft_2014-12.pdf, Seite 5, Zugriff am 11.12.2020
[2] https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Evidenzbasierte_Leitlinien/2018/S3-LL-Therapie-Typ-1-Diabetes-Auflage-2-Langfassung-09042018.pdf, Seite 67, Zugriff am 11.12.2020
[3] https://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Evidenzbasierte_Leitlinien/2018/S3-LL-Therapie-Typ-1-Diabetes-Auflage-2-Langfassung-09042018.pdf, Seite 69, Zugriff am 11.12.2020
[4] Real-Time-Glucose-Monitoring, dt.: kontinuierliche Gewebeglukosemessung in Echtzeit.
[5] Zur Übertragung von Daten ist eine Internetverbindung erforderlich. Zum Folgen ist die Verwendung der Follow App erforderlich. Follower sollten die Messwerte der Dexcom G6-App oder des Empfängers vor dem Treffen von Behandlungsentscheidungen immer bestätigen. Liste kompatibler Geräte: dexcom.com/compatibility.